Knirschbehandlung
Besonders in den letzten Jahren haben Funktionsstörungen mit zum Teil massiven Zahnhartsubstanzverlusten stark zugenommen!
Bereits im Kindesalter zeigen viele Patienten zum Teil nicht unerhebliche Schäden. Im Wechselgebiss stellt uns das Knirschen vor therapeutische Herausforderungen, da durch die herkömmlichen Schienen die angestrebte Entwicklung des Gebisses gehemmt wird. Die Wiederherstellung der Funktionsflächen der Front- und Eckzähne, die Frontzahnschiene nach dem NTI-System und die Kombination von kieferorthopädischen Apparaturen und Schienen sind sinnvolle Therapieansätze.
Aufbau von Funktionsflächen mit Kunststoff / Keramik
Neben vielen Erwachsenen haben heute immer mehr Kinder und Jugendliche mit zum Teil heftigen Abrasionen (Abnützungen von Zahnschmelz und Dentin) zu kämpfen. Besonders betroffen sind dabei anfangs die Eckzähne. Abhängig von der funktionellen Stellung der Eckzähne zueinander, werden über kurz oder lang auch andere Zähne abgenützt.
Risiken und Standard Therapie
Je kürzer die Eckzähne werden, desto mehr horizontale Kräfte können auf die Seitenzähne (SZ) wirken. Anders als bei vertikaler Belastung reagieren die Zähne bei horizontaler Belastung mit Empfindlichkeiten und Schmerzen. Fehlt an manchen Stellen der Schmelz, erhöht sich die Kariesanfälligkeit. Eine veränderte Eckzahnführung kann zu Verspannungen und Kiefergelenksschmerzen führen. Klassische Therapie ist das Reduzieren der störenden Flächen oder eine Kunststoffschiene für die Nacht.
Funktionsflächenaufbau mit Kunststoff oder Keramik
Nach Analyse der anzustrebenden Eckzahnführung im Artikulator (künstliches Kiefergelenk mit Gipsmodellen beschickt) werden die fehlenden Funktionsflächen auf dem Modell aufgewachst. Mit Hilfe von kleinen Abdrücken aus klarem Silikon kann bei den Patienten die optimale Führung wieder hergestellt werden. Dem höheren Aufwand steht ein maximaler Komfort bei optimaler Ästhetik gegenüber. Bei extremen Bruxern (Knirschern oder Pressern) kann dies auch mit Keramikveneers realisiert werden. Die oft als lästig empfundene Schiene entfällt.
Entfernen von Muskelblockaden
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Patienten mit massiven Verspannungen und Bruxismus (nichtfunktionelle Bewegungen des Unterkiefers am Tag oder in der Nacht ohne oder mit Geräuschen) stark angestiegen. Einerseits sind die Arbeitsbedingungen zum Beispiel am Computer dafür verantwortlich anderseits ist sicher mangelnde Bewegung ein Auslöser. Hektik und Stress unterstützen die Symptome. Während die Schienenbehandlung meist eine Linderung der Problematik in der Kaumuskulatur erreicht, bleiben oftmals doch erhebliche Beschwerden bestehen.
Das Lösen von Blockaden und ihre Wirkung
Es sind besonders Blockaden und Verspannungen in der Hals- und Nacken- muskulatur, die dazu führen, dass die Patienten ein völlig anderes Bissgefühl erleben. Urplötzlich erscheinen manche Zähne zu lang. Durch die enge Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten können wir auch diesen Patienten optimal helfen.
Ursachen für Kiefergelenksschmerzen
Die Fülle von Reizen, welche täglich auf uns einströmen, führen heutzutage vermehrt dazu, dass auch junge Patienten nachts mit den Zähnen knirschen (mahlen). Dabei werden die Zähne immer kürzer mit der Folge, dass einzelne Zähne dadurch überbelastet werden. Hitze- und Kälteempfindlichkeit sind die ersten Anzeichen. Wird die Ursache anfangs nicht erkannt, kann es bis zu heftigsten Zahn- und Kieferschmerzen führen. Durch den erfolgten Abrieb kommt es zu einer Kompression (Zusammenstauchen) des Kiefergelenks.
Schienentherapie
Nach der klinischen Untersuchung und der Herstellung von Gipsmodellen wird eine Kunststoffschiene im Labor angefertigt, die dafür sorgen soll, dass einzelne Zähne nicht überbelastet werden können. Wahlweise für Oberkiefer oder Unterkiefer trägt man diese Schienen während der Nacht. Nicht alle Patienten können damit schlafen.
NTI-Therapie
Eine neuartige Therapie der schmerzhaften Folgen von Knirschen und Pressen ist die Behandlung mit dem NTI-„Tension Depression System“. Für viele Patienten stellt das Tragen einer Knirscherschiene, die während des Schlafens über den gesamten Ober- oder Unterkiefer gestülpt wird, eine erhebliche Beeinträchtigung der Nachtruhe dar. Die NTI-Schiene wird mit einem erwärmten Material aufgefüttert und über die Oberkiefer- oder Unterkieferfrontzähne gestülpt. Nach einigen Minuten härtet das Material im Mund aus und durch den frontalen Aufbiss wird ein Kontakt der Seitenzähne verhindert. Der besondere Charme dieser Therapie liegt darin, dass diese Schienen lediglich über die Frontzähne gestülpt werden.